PANAMA: Kuna-Indigene Mathilde und ihr Haarband mit Symbol für Intelligenz


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02. September 2018

 

In der Altstadt in der Panama-Stadt treffe ich auf Matilda, die auf der Bank ihre Ware wie bestickte Kopftücher und Tischdecken ausgebreitet hat. Sie selbst trägt an diesem Tag eine farbenfrohe Tracht: einen blauen Wickelrock mit Kakaofrüchten, ein rot-weißes Kopftuch, Perlenschmuck an Armen und Bein, und dazu Flipflops. Matilda sieht mit ihrem Style richtig süß aus. Ich schaue mir ihre Ware genau an. Und ich entscheide mich für ein rot-schwarzes Haarband, auf dem Symbole abgebildet sind. Matilda bindet mir das Haarband auf die Stirn „Diese Symbole stehen für Intelligenz. Wenn man es auf der Stirn trägt, bringt es dem Träger Weisheit und Intelligenz“, sagt sie lächelnd auf Spanisch zu mir.

Matilda gehört der „Kuna“ an. Die Kuna (auch genannt „Cuna“) sind eine indigene Ethnie in Panama. In Panama leben ca. noch über 280.000 Menschen indigener Völker, was rund zehn Prozent der Bevölkerung ausmacht.

“Haben die abgebildeten Tiere auf den Tischdecken eine Bedeutung?”, frage ich Matilda. „Nein, wir verwenden normalerweise für unsere Tiermotive die Tierarten, die wir kennen, und die, die in unserer Gemeinde leben. Aber neuerdings ist hier als Tiermotiv der Elefant modern, obwohl es hier gar keine Elefanten gibt. Die Touristen mögen nun mal Elefanten.”

 
 
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Im Laufe unseres Gespräches erfahre ich von Matilda, dass die Regierung in Panama versucht habe, den Kuna- Frauen das Tragen ihrer Tracht zu verbieten. Daraufhin kam es 1925 zu einer Kuna- Revolution. Dank dieses großen Aufstandes verdankt dieses indigene Volk ihr autonomes Gebiet, das sich auf den San Blas Inseln befindet. Den San Blas Inseln gehören circa 365 Inseln an, mit traumhaften Karibikstränden. Lange Zeit musste man fliegen oder sich tagelang zu Fuß über die Berge und durch den Regenwald „kämpfen“, um diese Region zu erreichen. So kommt es, dass im Jahr 2008 endlich eine Hauptstraße gebaut wurde, die nicht nur zur Freude der Kunas genutzt wurde, sondern durch stetige Zunahme der Anzahl und Aufenthalt der Touristen die Kunas auch beruflich und wirtschaftlich sehr erfreut.

Matilda und ihr Mann versuchen vom Tourismus zu wirtschaftlich zu profitieren. Ihr Mann unterstützt sie beim Verkauf ihrer selbst bestickten Waren und bietet den Touristen auch Touren an. Ganz stolz erzählt er mir, dass er sogar Englisch gelernt hätte.

 

Mein Name ist Carina. Derzeit lebe und arbeite ich in Bogotá/Kolumbien. Nichts begeistert mich mehr als die Begegnung mit anderen Kulturen. Dieser Beitrag und die Fotos sind im Auftrag des Interkulturellen Netzwerkes für Hochbegabte entstanden.

 
 
 

Fotos / Pictures thanks to © 2018 Matilda (Panama)

 
 
 
 

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